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4. Juli 2003 << Donnerstag, 3. Juli Samstag, 5. Juli >>
Sight-Finding in Darwin

Noch mit dem Bild des nackten Iren beim Einschlafen im Kopf, sehen wir dann beim Aufwachen doch, dass er seine Kleider in der Nacht gefunden hat. Natürlich schlafen wir viel zu lange und verpassen das Frühstück. Ich fange an von einem gemütlichen Brunch an der Hafenpromenade zu träumen und kann die anderen überzeugen. Also traben wir los, finden aber nix. Unser Frust und der große Hunger treibt uns dann letztendlich zu, Mensch wie peinlich, Red Rooster (so was wie Kentucky Fried Chicken, nur besser). Das ist nach dem verschlafenen Frühstück schon die zweite Essens-Peinlichkeit. Danach splitten wir uns auf: Kevin und Michi wollen an den Strand, wir anderen machen einen auf „Kultur“. Also slippern wir mit unseren Thongs durch Darwin; das ist der erste Langstrecken-Test für die Dinger. Erster Halt ist das Parlamentsgebäude. Es sieht recht neu aus und ähnelt von außen so manchem europäischen Fußballstadion. Seltsam ist, dass das Northern Territory gar kein Bundesstaat, sondern eben nur ein Territorium ist, wie das ACT (Australian Capital Territory), das die Hauptstadt Canberra beherbergt. Doch obwohl die NT-Leute die Wahl hatten, umgeformt zu werden, ließen sie es bleiben und spielen mit zwei Senatoren im Oberhaus im Gegensatz zu den Bundesstaaten mit 15 Senatoren politisch keine große Rolle. Nun ja, im ganzen Northern Territory, das 4-mal größer ist als Deutschland, leben gerade mal so viele Menschen, wie Ulm und Neu-Ulm Einwohner hat, nämlich ca.190.000.
Doch wir sind noch guten Mutes und passieren den Telegraphenmasten, der Australien vor langer Zeit die Kommunikation mit England ermöglichte. Weiter geht’s zu den Oil Storage Tunnels, die im Zweiten Weltkrieg unter der Stadt angelegt wurden, um eben Öl in Sicherheit vor den japanischen Luftangriffen zu bringen. In Darwin wütete die einzige Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf australischem Boden. Doch die Tunnel wurden „nur“ für Flugbenzin benutzt, der Bau hat aber 6 Jahre in Anspruch genommen.
Da wir schon fast am Hafen sind, schlendern wir auf der Hafenanlage entlang zum Indo Pacific Marine, das ein lebendes Korallen-Riff unterhält. Doch der Eintritt ist uns dann doch zu teuer und wir laufen weiter bis zum Ende der Wharf, wo es eine kleine Schlemmermeile gibt. Doch ein Eis ist uns zu diesem Zeitpunkt lieber als ein Känguru-Burger. Nach der kurzen Pause geht’s durch die Fußgängerzone zurück zum „Frogshollow“, aber es werden noch Postkarten und Bücher für den Strand gekauft. Daheim machen wir uns fertig, um Michi und Kevin am Strand zu besuchen. Es ist so heiß, dass wir uns schon alle auf’s Meer freuen. Am Strand relaxen wir erst mal ausgiebig. Gerade als schließlich der Gedanke aufkommt doch einmal ins Wasser zu gehen, bemerken wir ein größeres Tier im Wasser und nachdem wir ein großes Maul gesehen haben, lassen wir es bleiben. Hier soll es nämlich auch Krokodile (die gefährlichen Salties) geben. In sicherer Entfernung beobachten wir die Unterwasserkämpfe, doch als schließlich eine Rückenflosse zum Vorschein kommt, bemerken wir, dass wir einen Delfin für ein Krokodil gehalten haben. Wir gehen aber trotzdem nicht mehr ins Wasser. Vielmehr kramen wir das Doppelkopfblatt heraus. Der Sand macht die speckigen Karten zu unserer Freude etwas handhabbarer. Da wir an diesem Tag noch nicht so viel Energie verbraucht haben, veranstalten wir zum Sonnenuntergang eine Turn-Orgie und verausgaben uns bei Handständen. Der Marsch nach Hause coolt uns wieder etwas down.
Dann steht wieder Essen auf dem Programm und die Vielseitigkeit ist wieder einmal unsere Stärke: Iska und Phil holen sich eine Pizza, die Michaels und Kevin machen Pasta mit Pesto und ich beschließe noch mal zum Hafen zu laufen, um einen Känguru-Burger zu essen. Doch mir fällt recht bald auf, dass es sehr dunkel ist, sobald die Straßen nicht mehr beleuchtet sind und als ich endlich ankomme, machen die Läden gerade zu. Also schleiche ich wieder durch die Dunkelheit zurück und esse, um die Essens-Peinlichkeiten zu vervollständigen, bei Subway. Aber ein Sub mit Tunfisch, denn ich bin ja schließlich am Meer.
Auf meinem Nachhauseweg schaue ich noch nach, wo die Disco ist, in die wir morgen gehen möchten. Sie heißt „Throb“ und ich bin mal gespannt, was die hier in der Pampa so bieten.
Ursprünglich wollten die anderen noch zu mir stoßen, aber da ja nix mehr offen ist, gehe ich wieder zum Backpacker und wir gehen recht früh ins Bett. Diesmal behält "Kiehtt" seine Hosen an und wir erblinden nicht. Dafür teilen wir das Zimmer nun mit einem Holländer, einem Engländer und einer Amerikanerin. Die sind sehr nett, haben sich aber seltsamerweise von dem Party-Laberhannes für die Party-Nacht rumkriegen lassen. Unser Samstag Abend wird bestimmt nicht schlechter ...

Daniel schrob dies um 23:35 | Kommentare (0)

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