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5. Juli 2003 << Samstag, 5. Juli Samstag, 26. Juli >>
Disco-"Vergnügen" in Darwin

Aaaah, endlich mal wieder Tanzen gehen. Man darf ja keine Möglichkeit auslassen sich lächerlich zu machen. Also machen wir uns alle fertig, putzen uns raus, nur Michi zieht das Wimbledon-Finale vor. Außer Phil und mir hat ja noch keiner eine Gay-Disco (bzw. gay-freundlich) besucht und wir sind alle gespannt, wie sich das hier am anderen Ende von Australien ausgestaltet. Das „Throb“ ist gleich um die Ecke. Es macht seinem Namen alle Ehre und versetzt uns einen ersten kleinen Schlag als wir $10 Eintritt berappen müssen. Das ging in Melbourne auch kostenlos, aber wir sind ja alle guter Hoffnung, was zu sehen zu bekommen. Der Club an sich ist recht nett gestaltet, nur die Musik ist nicht so ganz unser Geschmack. Das Publikum ist sehr gemischt, mit Jung und Alt, Mann und Frau, Hetero und Homo, Kampflesbe und Husche ... Doch irgendwie ist für niemanden wirklich was dabei. Also nippen wir an unseren Drinks und durchstreifen nach und nach den gesamten Raum. Doch auch nach dem Überblickverschaffen bleibt mein Blick an nichts besonderem hängen. Dafür unterhält uns ein Lesbenpärchen, das wohl den Hells Angels entsprungen ist: mit Piratenkopftuch, Piercings, zerrissenem und verschlissenem Leder- und Jeans-Outfit, kräftigem Körperbau bei 1,60 m Körpergröße. Unser verzweifeltes Warten auf tanzbare Musik wird leider noch nicht belohnt, aber dann kreischt alles auf, als sich die Drag-Show ankündigt. Ist ja nicht so mein Fall, aber was soll’s. Wie immer und wohl überall auf der Welt besteht die Performance aus Playback-Singen (besser: Grimassen schneiden bei nur halb-bekanntem Text) und zum Schluss gegenseitiges beschmeißen mit Brustersatz, Perücke, Pumps und löchrigen Fetzen, das alles bei höllischem Gekreische. Hat wenigstens ein bisschen für Abwechslung gesorgt. Als wir zumindest mal ein Lied erkannt haben, trauen wir uns doch auf die Tanzfläche. Ich merke ganz schnell, dass die Tanzfähigkeiten (soweit je existent) leider in der Wüste (oder wo auch immer) abhanden gekommen sind und so stilisiert sich das ganze eher zu einem Gehampele heraus. Den Spiegel vermeide ich nach dieser Feststellung erfolgreich ... Doch was passiert, wenn man als Anfang 20-jähriger in einer Gay-Disco auf der Tanzfläche tanzt? Man wird von unattraktiven, älteren Herren angetanzt. Das erging den anderen nicht besser und so haben wir versucht uns immer gegenseitig wegzutanzen. (Mensch, das is’ ja wie beim Basketball: Ohne Körperkontakt versuchen, dem Gegner den Weg zu versperren. Ein gaaaanz einfaches System). Iska, vermutlich als „Muttchen“ von den anderen Tanzkommilitonen angesehen, soll auch noch vermitteln, doch sie lehnt höflich ab und knutscht ihren Phil. Erstaunlicherweise hebt das Getanze die Stimmung doch etwas und wir genehmigen uns den nächsten Drink. Michel hat plötzlich die Idee, sich eine Zigarette anzustecken ... allerdings ohne ein Feuerzeug zu besitzen. Also, ohne ihn noch „warnen“ zu können, fragt er den Nächstbesten neben ihm, der auch bereitwillig weiterhilft. Doch bei dieser Gelegenheit hat er sich eine Klette eingefangen und wird von da an immer mit dem süßesten Zahnspangen-Grinsen beglückt. Wir bleiben noch ein bisschen, doch da nix mehr Weltbewegendes passiert, gehen wir so gegen 2 Uhr wieder zurück, mit dem Vorsatz, in Melbourne mal eine „richtige“ Disco zu besuchen.

Daniel schrob dies um 23:55 | Kommentare (0)

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<< Freitag, 4. Juli Samstag, 5. Juli >>
Grillen am Strand

Heute schaffen wir es erstaunlicherweise etwas früher aus den Federn zu kommen und wir können endlich das Frühstück verkosten. Besteht aber wieder nur aus den Basics Toast, Marmelade und Instant-Coffee. Das reicht aber aus, um uns für den nächsten Marathon-Tag fit zu machen. So hauen wir alle Richtung „George Brown Darwin Botanic Gardens“ ab und spazieren dort durch Regenwaldvegetation und lernen etwas über die lokale Flora und Fauna. Danach beschließen wir, uns wieder aufzuteilen. Michi und Kevin führen ihren Strand-Test fort, diesmal am Casuarina Beach im Norden von Darwin, der bei Einheimischen sehr beliebt ist. Wir verabreden uns für den späten Nachmittag im East Point Reserve, wo wir gemütlich grillen wollen. Sie besorgen die Getränke und wir später das Fleisch. Doch zunächst führen wir Restlichen unseren Kultur-Schock fort und gehen zum „Museum and Art Gallery of the Northern Territory“. Es gibt dort einiges an Aboroginal-Kunst, aber auch z.B. Sweetheart, ein 7-Meter-Saltie, das eingefangen wurde, weil es in den Darwin-Buchten Boote angegriffen hat. Wir lernen in einer weiteren Ausstellung „Tracy“ kennen, ein Hurricane (mehr als 300 km/h), der an Weihnachten 1974 ganz Darwin verwüstet und mehr als 60 Tote verursacht hat. Die Bevölkerung schrumpfte, nach Evakuierung, von 48.000 auf 10.000. Deshalb müssen die ihre Häusle nach der Tragödie jetzt auch e bissel solider bauen.
Außerdem haben die vom Museum eine ganze Halle voll mit alten Kähnen gestellt, die von Einwanderern, Fischern und Händlern in den vergangenen 100 Jahren rund um Australien benutzt wurden. Schließlich wird den einheimischen Tieren auch noch eine Ausstellung gegönnt, aber das war’s dann auch. Alles in allem keine schlechte Mixtur und das bei freiem Eintritt.
Dann fahren wir vier wieder zurück in die City um etwas zu verköstigen. Wir enden wieder bei Fast-Food-Restaurants, beschließen jedoch zur Kompensation anstatt Fleisch heute Abend Fisch zu grillen. So machen sich Phil und Iska auf Fisch-Suche und Michel und ich kaufen den Rest im Woolworth ein. Danach fahren wir zum besagten East Point Reserve, wo es zu unserer Freude einen kleinen See gibt, in dem man ungefährdet Schwimmen kann. Iska und Phil ziehen einen Strandspaziergang vor, aber Michel und ich erkunden den See. Doch wir finden ein solch gemütliches Fleckchen, dass wir es vorziehen, die ganze verbleibende Zeit im Schatten unter Palmen zu vertratschen. Schließlich treffen wir uns alle gegen fünf Uhr wieder, um festzustellen, dass fast alle öffentlichen Grillplätze schon belegt sind. Doch einen ergattern wir noch. Phil, Iska und ich bereiten schon mal alles vor, während die anderen drei doch noch einmal in den See hüpfen. Bei wunderschönem Blick auf Fanny Bay fangen also unsere Lachs-Filets an zu braten. Auch ein paar Shrimps werden gegrillt und das alles zu einem Spott-Preis: 6 große Lachsfilets plus 16 Shrimps für gerade einmal $30 (ca. €16). Nicht schlecht. Während wir so vor uns hinköcheln, läuft ein paar Meter von uns entfernt ein Goanna (Echse) vorbei und watschelt seelenruhig über den Fahrradweg. Der Unterhaltung aber noch nicht genug: Es fängt plötzlich in Blickrichtung Darwin-City zu brennen an, aber nach einer halben Stunde ist der Spuk schon wieder vorüber. Dafür erleben wir dann bei einlaufender Flut einen sehr schönen Sonnenuntergang und ich beschäftige mich in diesem Zuge einmal mehr mit meinem Lieblings-Spielzeug Digicam (Stichwort: Langzeitbelichtung und Filter).
Als es dann aber doch zu dunkel wird, packen wir das ganze Zeug zusammen und fahren wieder zum Backpacker. Es steht ja schließlich noch eine Disco-Nacht an ...

Daniel schrob dies um 18:23 | Kommentare (0)

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