Endlich wieder einmal ein verschlafener, gemütlicher Sonntag. Von Arbeiten keine Spur, denn die Doppelkopf-Fähigkeiten sollen ja auch gepflegt werden. So spielen wir ca. 3,5 Stunden teils auf der Terrasse, wo noch einmal die Herbstsonne ihren Platz gefunden hat. Ein bisschen raffen wir uns dann doch noch auf und arbeiten wenigstens das Minimum. Michi ist derweil zum Flughafen unterwegs, weil Esther heute wieder abfliegt. Dann geht’s weiter mit, na, Doppelkopf. Michi bekommt seine Einführung und den restlichen Abend spielen wir abwechselnd, während der „Bruhnskaddel“ (fränkisch frei übersetzt: der Pausierende) die Küche putzen muss. Michel ist so entzückt vom Spülen, dass er glatt beim Wegschütten von Essensresten mit einem Bein ins Klo steigt. Er kann sich halt nicht so einfach vom Essen trennen ...
Jaja, je später der Abend wird, kommen dann schon mal fränkische Ausdrücke vor, auf die mich die anderen ungläubig anstarren und kein Wort verstehen. Beispiel gefällig: „Gsuhnde Söü, hönn guad g’frassa!“, was soviel heißt, dass alle Asse (Säue) durchgespielt werden konnten, ohne dass sie gestochen wurden. Mal schauen, was mein fränkisches Kartenspiel-Spruch-Unterbewusstsein bei den nächsten Abenden noch so alles preisgibt ...