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28. Juni 2003 << Samstag, 28. Juni Sonntag, 29. Juni >>
Die Mörderfahrt nach Alice Springs

Mittlerweile ist es 11:45 und wir haben gerade Coober Pedy in South Australia verlassen. Seit vielen Stunden sind wir nun wirklich im Outback angekommen, nachdem wir uns aufgrund bescheidenen Kartenmaterials in Adelaide ordentlich verfahren hatten. Irgendwann standen wir plötzlich an der Strandpromenade und guckten dumm aus der Wäsche.

Nördlich von Port Augusta erreichten wir dann das richtige Outback und es ist rot und eintönig. Links und rechts der Straße kann man über rote Erde und vereinzelte Büsche bis zum Horizont blicken, ohne auch nur irgend etwas Interessantes zu erblicken. Alle 10 Minuten erblickt man mal ein Fahrzeug und jede Stunde darf man mal einen Road-Train überholen. Das wars. Aber diese Eintönigkeit ist auch unglaublich. Wir fahren seit hunderten von Kilometern durch eine Art rote Wüste, die von nur sehr wenigen kleinen Büschen und Gräsern bedeckt wird. Vorhin sind wir über eine kleine Erhebung gekommen und der Blick war unglaublich. Um uns herum war nur Platte Steppe/Wüste/Einöde (wie auch immer man diese Landschaftsform nennt) bis zum Horizont.

19:45 – Alice Springs
So, nun ist es Abend und ich bin völlig geplättet! Wir sind 26 Stunden
durchgefahren und sind jetzt in Alice Springs in einem Backpackers mit
dem schönen Namen Toddy's. Vom Preis/Leistungsverhältnis her, kann man
nicht meckern: Wir zahlen 17$ pro Person in einem 6-Bett Zimmer mit
eigenem Bad und eigenem Kühlschrank. Gerade der Kühlschrank ist
wichtig für unsere 2 Tonnen Sandwiches. Naja, eigentlich sind fast
keine mehr übrig, denn unsere Eissack war leider undicht und flutete
damit die Sandwiches. Jetzt steht: Schinken, Käse, Tomate, Gurke,
Salat, Mayo getränkt in Eiswasser auf der Karte! Leckerchen!

Hier in Alice hatten wir auch gleich unseren ersten Kontakt mit
Aboriginies - die sind hier nämlich in großen Scharen vertreten: vor
allem auf der Straße und in Parks. Das ist schon eine komische Sache.
Die Weißen sitzen in den Bars und die Schwarzen davor.
Als Zeichen der Verständigung der Kulturen bekam Michi von ein Paar
pubertären Jungs ein Kondom geschenkt. Gleich dazu gab es auch noch den
Tip, welche Straße er zu dessen sofortiger Anwendung am besten
aufsuchen sollte. Der geübte Beobachter fragt sich: Wieso haben die
sich nur Michi heraus gepickt?

Mischll schrob dies um 22:01 | Kommentare (0)

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Blut, Schweiß und Tränen

Vor Adelaide herrscht der Nebel. Ich kann kaum die Bremslichter von Chewy sehen, der keine 5 m vor uns fährt. Nach Adelaide (und 6 Stunden Fahrens meinerseits) ist meine Schicht zu Ende und Daniel übernimmt. Wir fahren von Adelaide in Richtung Norden nach Port Augusta, danach beginnt das Outback. Ich übernehme wieder die Fahrerei, obwohl ich ziemlich müde bin. Aber ich möchte es mir nicht nehmen lassen, bei Sonnenaufgang zu fahren. Und es ist wunderbar, trotz Bewölkung sehen wir die Sonne, alles ist rot, die Erde, das Gebäusch, die Straße. Die Straße gehört nur uns und einer gelegentlich entgegenkommenden Road Train (Laster mit vielen Anhängern). Zeitweise fahren wir parallel zum Zug, dessen Geleise neben der Straße entlangführen. Schon nach einer Stunde gebe ich allerdings das Fahren auf, ich kann kaum noch die Augen offen halten. Die Landschaft ist wirklich überwältigend karg und leer, die Straße geht über zig Kilometer nur geradeau(genau an diesem Punkt vor dem „s“ geschehen schreckliche, fürchterliche Dinge, die von menschlichem Verstand in ihren Ausmaßen kaum erahnt werden können. Und meine Ömme tut nun weh. Gespannt? Dann lies den nächsten Tagesbericht)s.
Und so geht es endlos weiter... Coober Pedy (ein trostloser Ort mit lauter kleinen Erdhäufchen drumrum, liebevoll aufgeschichtet von Opalssuchern) ist unser nächstes Päuschen, dann geht es weiter weiter weiter... Beim sagenhaften Sonnenuntergang sind wir etwa 100 km vor Alice Springs in einem Ausläufer der McDonnell Ranges, ich fahre wieder. Obwohl uns jeder gesagt hat, dass wir hier Abermillionen Roos sehen würden, ist uns kein einziges (lebendiges) begegnet. Liegt es an unserer mythischen Anti-känguruh-pfeife, die wir an unserer Stoßstange angebracht haben? One doesn’t know...
In Alice suchen wir erstmal ein nettes Hostel und gehen dann noch etwas in die Stadt. Es ist wirklich sehr warm und angenehm, entgegen der Vorhersagen. 16 Grad in der Nacht – ideal für unseren Stadtspaziergang. Was wir dort sehen, ist nicht besonders berauschend, Daniel, Iska und ich essen im Kentucky Fried Chicken einen riesigen Eimer voll mit Hühnerinnereien, danach sind wir nach 28 Stunden nonstop Fahrt so erschöpft, dass wir in die Betten sinken.

phil schrob dies um 20:04 | Kommentare (0)

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