Heute ist ANZAC-Day, einer der großen australischen Feiertage. Da wir – wieder einmal per Mehrheitsbeschluß und nicht einstimmig – beschlossen haben, unseren Trek um einen Tag zu verkürzen und die letzte Übernachtung bei Oberon Bay wegzulassen, geht’s von Roaring Meg direkt zurück zum Parkplatz auf dem Telegraph Saddle. Ein relativ kurzer Weg von ca. 8 km und ein früher Aufbruch um 7:45 Uhr verheißt eine baldige Ankunft, und so macht es kaum etwas aus, dass unser Trinkwasser zu Neige geht. Der Himmel ist bewölkt, ab und zu schaut die Sonne durch und wärmt uns etwas auf. Dank des Feiertags begegnen wir vielen Tageswanderern, und um 11:00 Uhr kommen wir am Parkplatz an. Dort machen wir ein Abschlussphoto, holen unser Auto zum Einladen der Rucksäcke, setzen uns startfertig in den Wagen und... wieder einmal streikt der Anlasser. Zwei Starthilfeversuche später, unterstützt von den allzeit hilfsbereiten Australiern – wir schieben das Auto den Parkplatz auf und ab und versuchen die unmöglichsten Dinge mit dem Starterkabel –, geben wir entnervt auf und rufen den RACV, den hiesigen ADAC, an, der uns auch zusagt, in ca. 2 Stunden vorbeizuschauen. Somit haben wir eine Menge Zeit totzuschlagen, und das bedeutet: Doppelkopf. Wir sind so in unser Spiel vertieft, dass wir Michi und Esther (die beiden waren nicht auf den Trip mitgekommen) mit Steven und Sue nicht entdecken, die just zur selben Zeit keine 30 m von uns entfernt aus dem Shuttlebus aussteigen und den Mount Oberon erklimmen; wir erfahren erst zu Hause, dass wir uns beinahe begegnet wären.
Der RACV kommt, gibt uns diesmal eine ordentliche Starthilfe, und wir fahren zurück nach Berwick durch die sagenhafte Landschaft. Bei der Tankstelle um die Ecke tanken wir und kaufen eine neue Autobatterie, nehmen noch schnell bei Hungry Jack’s Drive-through je ein Doppelwhoppermenu mit, und schwupps: das Auto ist schon wieder am Zicken. Irgendetwas wackelt und schleudert beim Fahren heftig am Rad, somit fahren wir mit Tempo 30 vor unsere Haustür, entladen unsere Sachen und beschließen, nächste Woche wieder einmal unseren Freund Neville, den Autohändler, zu beehren.
Und dann: ein kühles Bier, eine Dusche (wir haben seit Ostersonntag keine Seife mehr gesehen, dementsprechend sehen wir aus und riechen wir), dann wird gemütlich Footy geguckt und relaxt.