Erst mal erholen von den Strapazen der letzten Tage, doch irgendwie können wir alle nicht so lang schlafen. Michi und Esther düsen gegen 10 Uhr gen Melbourne zum Shoppen. Gerade war wieder gemütliches Frühstücken angesagt, da klopft auch schon Steve. Er hat wegen Chewy einen befreundeten Mechaniker gefragt und wollte uns einen Tipp geben. Als Colin (Freund von Nachbarin Beth) gerade angefahren kommt, haben wir beide zu einer Tasse Kaffee eingeladen. Steve’s Kommentar mit einem Augenzwinkern: „These German’s are a pain in the ass, aren’t they?“. Der heilige Colin enthält sich vornehm ...
Nachdem wir Steve und Colin ein paar Bilder von Wilson’s Prom gezeigt haben, interessiert sich Colin plötzlich für unsere Kameras und meinte, ob er sich meine nicht für eine Hochzeit ausleihen könnte. Naja, an meiner Spontanität muss ich zwar noch arbeiten, aber da ich ja schon fast von den Aussies assimiliert wurde, meine ich letztendlich doch: „No worries!“
Und Steve wäre nicht Steve, wenn er nicht schon wieder etwas mit uns vorhätte. Er schlägt uns vor, in die naheliegenden Dandenong Ranges zu fahren und wir bejahen. Der Körper ist zwar noch auf Rekonvaleszenz, aber was soll’s. Und nur ein Viertelstündchen von uns entfernt, findet man schon den schönsten Wald mit fast allem Getier, was einem in Australien so über den Weg laufen kann. Michel schlägt vor, auf den Mount Dandenong zu fahren, der plötzlich ganz in der Nähe aufgetaucht ist und die Aussicht ist atemberaubend: Man hat einen ausgedehnten Blick über Port Philip Bay, Melbourne und die ganzen Stadtteile. Es macht klick, klick, wie immer, dann schleck, schleck am Eis, denn die Sonne kann schon noch was und dann geht’s in einen der vielen Parks in der Umgebung. Und dann das: Die ganzen Tage zuvor versuchten wir wie verzweifelt mal einen Papagei zu fotografieren und da fressen sie einem aus der Hand. Ebenso die Kookaburras, die ich dort zum ersten Mal in freier Natur sehe. Die Bäume verfärben sich hier übrigens auch im Herbst und so sieht es hier manchmal fast wie in Deutschland aus. Auf dem Rückweg zeigt uns Steve erst eine ehemalige Angel-Stelle von ihm, wo wir erfolglos ein paar Possums finden wollen. Und mehr als eine Wombat-Höhle sehen wir leider auch nicht. Dann zeigt er uns noch die Schickimicki-Gegenden von Berwick und da stehen schon mal ganz ordentliche Hütten. Dann stimmt er uns noch auf das lokale Footy-Match morgen ein (Berwick gegen Beaconsfield). Juchuu, das wird unser erstes live-Footy-Spiel. Mal sehen, wie das wird.
Once again…
Was tut man nicht Alles seiner Freundin zuliebe. Jawohl, ein weiterer Shopping-Tag. Diesmal war es aber nicht so schlimm, denn da wir Melbournes Schicki-Micki Meile (Chapel Street) auserkoren hatten kam ich wenigstens in den Genuss mir teure Autos anzuschauen während Esther sich im Konsumrausch befand.