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9. März 2003 << Samstag, 8. März Montag, 10. März >>
Brummm (Formel 1)

Unsere letzte Nacht in der Melaleuca Lodge endete bereits um 5.30 Uhr. Für heute stand der Grand Prix im schönen Albert Park auf dem Programm. Die Tatsache, dass wir die billigsten Karten (65 A$) hatten und somit freie Platzwahl galt zwang uns zu diesem frühen Aufbruch. Schnell wurden die letzten Sachen ins Auto geladen, der Schlüssel abgegeben und noch kurz in unserem zukünftigen Haus vorbei geschaut und schon standen wir wie geplant um 7.00 Uhr am Bahnhof. In Clayton stieg dann noch Basti zu, den wir aber am Eingang des Albert Parks wieder aus den Augen verloren. Er und seine Kollegen kamen schneller rein, da sie nicht erst noch Tickets abholen mussten und hielten es nicht für nötig, auf uns zu warten.
Nun ging es also auf Stehplatzsuche. Wir verfolgten das erste uns dargebotene Rennen (V8 Supercars) und mussten leider feststellen, dass der von uns erwählte Platz kurz nach der 10. Kurve nicht wirklich gut war. Wir hatten zwar sehr gute Sicht, aber leider nur auf den Kurvenausgang und die nachfolgende Gerade, und das ist nicht sonderlich spannend anzuschauen. Also gingen Michael und ich erneut auf Platzsuche. Etwa zu dieser Zeit beschloss Petrus langsam aber sicher seine Pforten zu öffnen. Bis wir einen besseren Platz zwischen Kurve 11 und 12 (Brocky’s Hill) gefunden hatten war der Regen schon ziemlich unangenehm, bis Michael dann die anderen geholt hatte und sie unser Zeug an den neuen Standort geschleppt hatten waren wir dann alle richtig schön nass. Aber das sollte noch nicht genug sein. Für die nächste Stunde hatten wir das Vergnügen im strömenden Regen zu stehen, zu hoffen, dass unsere Jacken standhalten und die Mini-Celebrity Challenge zu verfolgen. Auch wenn die Minis nicht sonderlich schnell sind und auch keine überragende Straßenlage haben, war das Rennen doch ein sehr lustiges Spektakel. Das Fahrerfeld bestand aus Promis die alle nicht sonderlich talentiert am Lenkrad waren. Der hohe Frauenanteil sorgte dann auch für die nötigen Crashs und schon entstand ein wunderbares Durcheinander auf dem Kurs.
Als der Regen dann langsam abnahm wurde uns eine ausgewachsene Flugshow präsentiert. Den Auftakt boten 6 Turboprop-Maschinen, die alle erdenkbaren Formationen flogen. Ab und zu hielten sie auch direkt auf die staunende Menge zu, so dass manch einer schon ein zweites Rammstein vorhersagte. Als der Ansager jedoch verkündete, dass die guten Herren Piloten diese Show ca. 300 mal im Jahr flogen ließen die Ängste langsam nach. Als nächstes durften ein paar Navy-Hubschrauber umherfliegen und die darin sitzenden Soldaten der Menge winken, was aber meines Erachtens eher langweilig war. Doch unsere Köpfe reckten sich umgehend wieder gen Himmel als eine F-18 zeigte was sie so kann. Abartig enge Kurven, ordentliche Beschleunigung und ausgefallene Manöver ließen bei so manch einem die alten Kindesträume wieder erwachen. Nun fehlte nur noch die angekündigte Quantas 747 welche kurz vor dem Start des F1-Rennens den krönenden Abschluss der Flugshow bilden sollte.
So begann zunächst das erste Rennen für Erwachsene, der Carrera Cup. Nicht dass die Autos in den vorhergehenden Rennen langsam gewesen wären, aber so ein aufgemotzter Porsche Carrera ist doch noch eine Nummer schneller als ein getunter Ford Falcon. Das war wohl auch der Zeitpunkt an dem ich das erste Mal richtig beeindruckt vom Motorsport war. Die Jungs fahren echt ziemlich hart am Limit man bekommt umgehend Lust sich in die nächste Karre mit mehr als 75 PS zu setzen und ein wenig Benzin zu verschwenden. Ich denke jeder von uns hätte in diesem Moment größere Summen Geld dafür gegeben mal eben eine Carrera Runde drehen zu dürfen. Selbstverständlich blieb es beim Zuschauen. Der Start war gleichzeitig das größte Highlight, denn einem besonders wagemutigen Fahrer klappte beim überholen die Motorhaube hoch, woraufhin er kurzzeitig die Fahrbahn verließ um dann mit hoher Geschwindigkeit (und ohne etwas zu sehen) das halbe Fahrerfeld senkrecht zu durchfahren. Dadurch entstand ein Crash bei dem 6 Fahrzeuge außer Gefecht gesetzt wurden. Den Fahrern ist dabei Gott sei Dank nichts passiert.
Um die sowieso schon gute Stimmung noch ein wenig zu verbessern kam nach dem Rennen der angekündigte Jumbo, flog eine enge Kurve über dem Park und verschwand wieder. Nun warteten wir auf das eigentliche Rennen.
Etwa 30min später begann das Warm-Up. Man hörte die Motoren starten, der Sound wurde immer lauter, mehr und mehr Köpfte regten sich nach rechts und da kam er. Der erste F1 der dort seine Runde drehte stellte alles Vorherige in den Schatten. Es war klar, dass er schneller als einer der Carreras seinen würde, dass der Unterschied jedoch so gewaltig ist hätte ich nicht gedacht. Das Ding das dort einen farbigen Streifen in der Luft hinterließ war nicht etwa einer der Schumis, sondern irgendeine BAR-Wurst und diese wollte sich nur ein bisschen aufwärmen. Es war unglaublich. Nachdem der erste Schock sich gelegt hatte und die Ohrstöpsel installiert waren begann das eigentliche Rennen. Wie bekloppt einige von ihnen auch aussehen mögen, die Jungs können wirklich was am Asphalt. So verfolgten wir das gesamte Rennen ohne auch nur eine Minute nicht auf die Strecke oder den Monitor zu schauen. Leider durfte sich am Ende kein Deutscher aufs Treppchen stellen, dafür wurden jedoch alle drei von deutschen Motoren dorthin befördert.
Wie man das so macht rannten wir danach noch ein wenig auf der Strecke umher. Dann ging es wieder Richtung Berwick, zum ersten Mal nicht mit dem Ziel Melaleuca Lodge sondern ab ins eigene Heim.

Michi schrob dies um 01:00 | Kommentare (0)

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