Heute Nacht hat es gestürmt wie bei Schumi im Windkanal. Der Fußmarsch zur Uni (unser Auto ist wegen lebensbedrohlicher Aufhängungsschäden wieder mal bei Neville) war richtige Arbeit! Der Wind kam komischerweise von Norden und wehte uns die ganze Zeit ins Gesicht. Es war ziemlich warm und diesig, aber wenig regnerisch. Irgendwie komisch dieses Wetter heute. Und gelohnt hat sich der Kampf gegen den Sturm auch nicht. In Jasons Vorlesung ging es heute um CVS. Eigentlich sollte das Tool ein Kernbestandteil dieser Vorlesung werden, doch selbst Jason scheint mittlerweile bemerkt zu haben, dass CVS nicht der Stoff für spannende Romane ist. Also war die Vorlesung nach weniger als einer Stunde auch schon wieder vorbei. Ab nächster Woche könnte es dann interessanter werden.
In der letzten Lecture(=Vorlesung) des Tages hatten wir dann einen Gastdozenten - Den guten Hermann Maurer aus Graz, der einen Vortrag über seine provokante These hielt, dass Lesen und Schreiben sehr schnell an Bedeutung verlieren werden und das Schreiben bald ganz verschwunden sein wird. Der Vortrag wirklich klasse und doch spare ich mir hier eine genauere Zusammenfassung. Der gute Hermann hatte einen extrem hohen Unterhaltungswert. Obwohl er schon unzählige Jahre im englischsprachigen Raum gearbeitet hat, hatte er ein geniales Ösi-englisch als Sprachausgabe. Am Ende seiner Vision einer multimedialen, schriftsprachenfreien Welt, gab er noch einen Einblick ein sein neues Projekt: „Se Kratschn (mit langem Ösi-A gesprochen) of a nu simpollik Lenkwitsch!“ (The creation of a new symblic language) Vor allem das „Kratschn“ für „creation“ war echt genial!
Als wir das Lehrgebäude verließen, war es noch dunkler und diesiger geworden. Der dicke Neville klärte uns dann auf, dass das keine Sandstürme waren, wie wir annahmen, sondern Bushfire, die durch den starken Wind erneut entfacht wurden. Im Laufe des Tages hatte sich auch eine gehörige Staubschicht auf die Stadt gelegt. Neben dieser Information gab es große Entwarnung bezüglich unserer Cruisingkarre! Neville hat das Problem gefixt, indem er einfach die Sicherung des Warnsystems entfernt hat. Beruhigend! Nachdem uns der dicke Neville energisch von einem Neuseeland Trip überzeugt hatte (auch die sexuellen Aspekte der vielen Schafe ließ er nicht aus), erklärte uns sein Namensvetter dann auch, was es mit der Warnlampe wirklich auf sich hat. Ich will niemanden langweilen deshalb kurz: Alles in Ordnung. Wie bei Neville üblich, gab es dann noch lange Diskussionen über Gott und die Welt. Der Typ ist echt ein Original! Da müsste man mal eine Kamera mitlaufen lassen. Der hat großes Unterhaltungspotential! Leider kann man das schriftlich kaum wiedergeben.
Unser Heim hat mittlerweile auch eine gehörige Staubschicht abbekommen, der sich überall hinlegt. Zum Glück fängt es gerade an zu regnen, vielleicht kann man bald wieder frei atmen!
Regen? Das schüttet!
Nacht!